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1311. Dezember 30. Strigon (Striegau).

III kal. Jan. 1311.

Bernhard, Herzog von Schlesien und Herr zu Fürstenberg urkundet, dass in seiner und seiner Brüder Gegenwart, Albert genannt Bawarus von Walthersdorf das Dorf Kyczdorf (Ketschdorf Kr. Schönau), zwischen den Bergen gelegen, welches er von seinem Vater ererbt, das vorher aber seit Alters das Kloster Leubus besessen hatte, diesem Kloster mit Einwilligung seiner Gattin, Kinder und Verwandten aufgelassen hat mit der Beschränkung, dass er davon lebenslänglich die Einkünfte noch gemessen solle. Ferner verleiht Herzog Bernhard mit Einwilligung seiner Brüder und mit Zustimmung seiner Edlen dem Kloster Leubus für Ketschdorf dieselbe Freiheit, welche die anderen in seiner Herrschaft liegenden Dörfer des Stifts geniessen, und bekennt, dass laut Kontrakt der Abt von Leubus dem Albert seine drei Dörfer Sybotindorf (Seitendorf bei Schönau), Streckinbach (Streckenbach bei Bolkenhain) und Cunczcendorf (Kunzendorf Kr. Bolkenhain) mit ihren Einkünften und der Herrschaft (dominium), aber ohne die Kollatur der Kirchen und die etwaigen Erzförderungen auf Lebenszeit aufgelassen hat. Nach dem Tode Alberts sollen diese Dörfer an das Kloster zurückfallen mit aller unbeweglichen und beweglichen Habe, auch mit allem, was Albert innerhalb der Dorfflur erworben oder zur Bewirthschaftung angeschafft hat.

Z.: Herr Gebhard v. Querivorth (Querfurt) Oheim des Ausstellers, Herr Kilian v. Hugewicz (Haugwitz), Herr Hermann v. Richinbach (Reichenbach), Herr Thimo v. Ronow (Rohnau), Herr Konrad v. Zcirna, Herr Johann v. Petirswalde, Herr Hertelin v. Ronow, Konrad herzogl. Protonotar.


Transsumt in einer Urkunde Herzog Heinrichs v. Fürstenberg vom 7. März 1339, dessen Or. im Bresl. Staatsarch. Leubus 277 ist; laut Text hing an der Urk. das Siegel Herzog Bernhards.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.